Der erste ernsthafte Gipfelaspirant war kein Geringerer als der berühmte Forschungsreisende Alexander von Humboldt im Jahr 1802. Angeblich gelangte er auf über 5800 Meter Höhe, also weit in die Gletscherzonen hinein, bevor ihn das Wetter und große Spalten zum Umkehren zwangen. Selbst wenn es wahrscheinlich ist, das er weiter unten umkehren musste, bleibt es im Angesicht der damaligen Zeit und Mittel eine durchaus beachtliche Leistung.
Später versuchte sich auch Simon Bolivar am Chimborazo, stieg aber nur bis zur Schneegrenze.
Der wirkliche Erstbesteiger war dann zwar etwas weniger berühmt, aber ebenfalls alles andere als ein Unbekannter. Edward Whymper hatte sich mit Antoine Carrel zusammengetan um am 4. Januar 1880 dem Chimborazo aufs eisige Haupt zu steigen. Am Matterhorn waren sie noch Rivalen, dort gewann Whymper mit seinen Begleitern den Wettlauf und wurde vor allem deshalb zu einer der schillernsten Figuren des Alpinismus. Heute sind der Hauptgipfel und auch eine der beiden Hütten am Berg nach dem berühmten Engländer benannt.
Humboldt selbst verortete die ästhetische Erfahrung in den „Ansichten der Kordilleren“ nicht auf dem Berg, sondern darunter – nicht die Aussicht sei erhebend, sondern die Ansicht des Berges.
Comments (1)
Wunderbar!!!
(Detail am Rande. Hermann war mit dem Rad auf dem Mauna Kea (Big Island/ Hawaii). Der ist der höchste Berg, wenn man vom Meeresgrund aus misst … – so können sich wohl mehrere Länder mit einem höchsten Berg messen …)
Comments are closed.