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20. August 201828. April 2022

Sibirien

Der Name Sibirien hatte für mich schon seit Jugend einen magischen Klang. Mit Sibirien habe ich bisher immer endlose Weiten verbunden, an unberührte Naturlandschaften gedacht, an heisse Sommer, eisige Winter. An Waldmenschen, Naturglauben, Feen, Schamanen. An ein Leben in kaum zu ertragender Abgeschiedenheit. Wo Tauschhandel die einzige Form der Wirtschaft darstellt. Wo Flaschen Wodka das Geld als Zahlungsmittel ersetzen. Der wilde Osten Russlands. Eine Gegend in der sich Wolf und Bär Gutenacht sagen.

Seit ich meinen Fuß in dieses Land gesetzt gabe, komme ich aus dem Staunen nicht heraus.

Alles Vorgenannte trifft zu. Und eine ganze Menge ist noch hinzuzufügen!
Sibirien ist, zumindest entlang der Hauptverkehrsachsen, mit einer modernen Infrastruktur ausgestattet!
Die Eisenbahnlinie von Moskau bis Wladivostock, die transsibirische Eisenbahn ist 2spurig angelegt und elektrifiziert. Der begegnet man immer wieder. Die Züge verkehren im Viertelstundentakt.
Die Hauptstrasse, die Federalna Magistral, von den Einheimischen “Federalka” genannt, ist gut in Schuss. Teilweise perfekt! In der Nähe der grossen Städte vierspurig. Wo es Höhenunterschiede zu überwinden gilt, 3spurig. Seit 2008 durchgehend asphaltiert. Wir sind gut 6000 Kilometer auf ihr gefahren. Davon waren gefühlt insgesamt 100 Kilometer schlecht, bzw es wurde gebaut und gebessert.
Das einzige Problem dass man auf der Federalka hat, ist die Einhaltung der Geschwindigkeitsbegrenzung von 90 KmH. Mit dem Radar kontrollieren sie nämlich oft.
Entlang der Fahrbahnen ist, wo es durch die endlosen Wälder geht, links und rechts ein Streifen Bankett, mindestens ebenso breit wie die Strasse selbst, mit kurzgehaltenem Grün. Dies dient der Übersicht und im Falle eines Wildwechsels kann man die Gefahr auch früher erkennen.
In einem Shop in Krasnojarsk lassen wir uns eine russische Megacell Simcard ausstellen. Überall ist Handyempfang. An vielen Tankstellen haben sie Wifi. Überall wo ein Dorf zu sehen ist, ist auch ein Funkturm.
In regelmässigen Abständen sind an der Strasse Hinweisschilder die Spitäler oder Erste-Hilfe-Stationen anzeigen.
Die Arbeiter, die entlang der Strasse das Gras mähen und den Abfall beseitigen, tragen signalrote Arbeitsschutz-Kleidung. Auch die Strassenbauarbeiter tragen einheitliche Arbeitskleidung.
Die Verkehrsbeschilderung ist überall korrekt, sauber, instandgehalten.
Wenn ein Schild kommt – Überholverbot – dann kommt auch eines Überholverbot wieder aufgehoben. Gleiches gilt für Geschwindigkeitsbeschränkung – es folgt ein Schild wo diese wieder aufgehoben wird.
Auch die Hinweisschilder folgen einer Regel. Der entfernteste Ort an dieser Strasse immer oben und darunter in der Reihenfolge die nächstgelegenen zwei. Bei den Kilometerangaben bleibt uns Europäern der Mund offen. Anfangs In unserer Richtung Irkutsk 2450 Km. Später Chabarowsk, gar 3000 Kilometer. Moskau 5000 Km. Hamburg Palermo wäre knapp 2000 Km…
Sibirien ist modern!
Ein Lifestyle herrscht hier in den Städten, ähnlich wie in Skandinavien erlebt.
In schicken Geschäften gibts alles zu kaufen, sofern man es sich leisten kann. Die Kaufkraft hier, in den Städten, ist offensichtlich gegeben.
Die westliche Labels zum Preis wie bei uns.
Die trendigen Bars und Cafes sind gut besucht. Westliche Popmusik ist Alltagsbegleiter, wie bei uns.
In den grösseren Städten sind Hotels in allen Preisklassen zu finden.
Sibirien ist ein prosperierendes Land!
Entlang der Strasse bekommt man alles zu sehen. Vor den Zentren Shopping malls, Autosalons aller Marken, Vergnügungsparks.
Der Wirtschaftsmotor brummt. Ein Land im Aufbruch.
Nicht zuletzt wegen des Kapitals dass von Japanischen und Koreanischen Investoren zufliesst.
In Krasnojarsk haben wir die BMW-Vertretung aufgesucht. Eine Kathedrale! Ich habe am Moto einen kleinen Service machen lassen. Ölwechsel, Luftfilter, Ventile einstellen. Im Ausstellungsraum der Motorradabteilung hatten sie das ganze Sortiment der Jacken von BMW. Ich habe mir eine gekauft. Fast hätte ich die alte nicht dalassen dürfen…
Daneben allerdings auch die uralten Holz- und Blechhüttchen von früher, mit einem Gärtchen davor. Windschief. Wo drinnen die Herdstelle ist, im Permafrostboden einseitig eingesunken. Sehr viele noch bewohnt. Ob die vom Aufschwung auch etwas mitbekommen?
Selten ein neues Häuschen. Die Jungen hauen alle ab in die Zentren. Wer wills denen verdenken? Gar Einigen von ihnen bekommts allerdings nicht gut.
Die Verlierer des Booms auf den Parkbänken, mit reichlich Flaschen.
Die Gewinner brausen mit den dicken SUVs herum.
Sibirien ist zivilisiert!
Der allermeiste Verkehr verläuft regelkonform. Sogut wie alle fahren vorschriftsgemäß. Halten Geschwindigkeitsbeschränkungen ein, überholen nur wo man auch darf, halten an Zebrastreifen an. Die üblichen Rowdies halt und ein paar Neureiche mit ihren SUVs.
Die Polizeipräsenz ist hoch. Der Verkehr wird streng überwacht. Radargeräte stehen überall.

Von korrupter Polizei, wie in manchen Reiseberichten beschrieben, habe ich jedenfalls in Russland nichts mitbekommen. Blogger übertreiben nicht selten, um das eigene „Abenteuer“ grösser erscheinen zu lassen!

 

Sibirien ist ein Agrarland!
Der Blick von der Strasse aus, speziell wenn sie über hügeliges Gebiet führt, reicht weit hinaus übers Land. Ausgegehnte Agrarflächen, bestellt bald mit Mais, bald Kartoffeln, bald Raps, wechseln ab mit unberührter Natur.
Den Wald bilden Birken, Kiefern, Fichten, sibirische Lärchen. Dazwischen Seen, ausgedehnte Moore. Denke, wirklich erfassen kann man die Weite des Landes nur im Winter wenn der Boden gefroren ist und man sich darauf überallhin fortbewegen kann. Oder halt vom Flugzeug aus.
Am Strassenrand bieten die Leute aus den ärmlichen Siedlungen ihre Ware den Vorbeifahrenden an. Erdbeeren, Melonen, Honig, Pfifferlinge, Birkenzweige mit dem Laub drauf. Keine Ahnung wozu die gut sein sollen? Ab und zu kaufen wir was. Wielange muss man sammeln für einen grossen Yoghurtbecher voll Walderdbeeren?
An anderer Stelle gibts Wolfs- und Bärenfelle zu kaufen. Ausgestopfte Füchse, Hermeline.
Auch diverse ätherische Öle werden feilgeboten. Birkenöl, Minzöl, Latschenöl.
Sibirien, das Land der Ströme!
Die mir bisher nur von Kreuzworträtseln bekannten Namen von Flüssen sind die Lebensadern dieses Landes. Jennisei – Ob – Lena. Sie alle rinnen nach Norden ins Polarmeer. Alleine der Jennisei ist in Krasnojarsk, 2000 Niederschlagsreiche Kilometer vor der Mündung ins Meer, schon so mächtig wie alle Flüsse Europas zusammen. Und der Amur der ins Japanische Meer fliesst sowieso. Einer der mächtigsten Ströme der Welt. Es gibt nur zwei Brücken die ihn überqueren. Wir sind über jene in Kabarowsk gefahren. Die ist 4 Kilometer lang, davon 2 Kilometer über Wasserfläche. Amur und sein Zufluß der Ussuri, bilden für 4000 Kilometer die Grenze zu China.
Schatten!
Jetzt habe ich beschrieben was mir auf der Fahrt durch Sibirien an Positiven so aufgefallen ist. Verschwiegen darf aber auch Folgendes nicht werden:
Unglaublich viele, meist mit bunten Plastikblumen geschmückte Gedenkmale an hier Verunglückte säumen die Federalna. Sekundenschlaf auf Nachtfahrten bei den unglaublich weiten Entfernungen? Alkoholmissbrauch, Suizid, technischer Deffekt am Fahrzeug? Reifenplatzer?

Fahrzeuge mit Panne sind oft anzutreffen. Mit verwegener Fahrweise ist mir am Tage kaum einmal Einer aufgefallen. Polizeikontrollen sind häufig. Nach Einbruch der Dunkelheit waren wir nie unterwegs.

Daneben noch andere Eindrücke wie marode Fabriken, verlotterte Energieanlagen, Industrieruinen, heruntergekommene Plattenbauten. Strassen, abseits der Federalna Traktorwege.

Wo Japanisches, Koreanisches oder auch Chinesisches Kapital investiert ist, funktionierts. Wenn irgendwo ein trendiges Lokal betrieben wird, eine erfolgreiche Kette, steht ein ausländischer Unternehmer dahinter.

Mittelfristig ein Damoklesschwert: Auf chinesischen Seite, im Bereich der gemeinsamen Grenze – Bevölkerung 100 Millionen- auf der russischen Seite 8 Millionen…
Zoe aus Südkorea. Ist vor eineinhalb Jahren losgefahren und wurde auf seiner Heimreise für 3000 Kilometer unser Begleiter.
Wladivostok. Halbweg
Posted in Kommt mit, Russland
Tagged Amur, Federalna, Irkutsk, Jennissei, Krasnojarsk, Lena, Magistral, Ob, Sibirien
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Comments (1)

  • Vanja Cakic 28. August 2018 at 18:57

    Sono geloso di vostra route! Congratulazioni e buon viaggio!
    Vanja

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