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15. Januar 201928. April 2022

über den Paso Agua Negra – 4780 Meter

Haben wir von Mendoza in Argentinien, die Anden über den Paso Los Libertadores (3200 m) überquert und sind hinüber Chile und weiter an den Pazifik, so wollen wir jetzt, knapp 500 Kilometer weiter nördlich, über die Cordillera de los Andes wieder zurück nach Argentinien.

Dazu bietet sich der Paso de Agua Negra an. Dieser verbindet den Ort Huanta im Elqui-Tal auf chilenischer Seite mit dem argentinischen Ort Las Flores und ist der höchstgelegene, befahrbare Pass in den Anden.

4780 Meter hoch. Mal eben so fährt man da nicht drüber.

Im für seine staubfreie Luft und abseits von städtischen Lichtquellen bekannten Elqui-Tal, nehmen wir im Ort Vicuña Quartier. In den Bergen ringsum gibt es mehrere, mit Grossteleskopen ausgestattete Sternwarten.

Es gilt Informationen für die Überfahrt einzuholen:
Eine verlässliche Wettervohersage.
Wie ist die Strassenbeschaffenheit?
Ist die Passstrasse zu zweit auf einem Motorrad befahrbar?

Wo gibt es Benzin? Eine Einkehrmöglichkeit?

In der Unterkunft und bei Einheimischen fragen wir herum. Wetter passt die nächsten Tage – Benzin gibts hier in Vicuña, dann für 250 Kilometer bis Las Flores keines mehr – ab dem chilenischen Grenzposten, 83 Kilometer bis Passhöhe Schotterstrasse und weitere 40 auf argentinischer Seite hinunter, bis es wieder auf Asfalt weitergeht – Strasse nur tagsüber geöffnet, über Nacht geschlossen, ebenso bei Schlechtwetter – Unterstand- oder Einkehrmöglichkeit gibt es keine. Allerdings sind immer Autos unterwegs, sodass man gegebenenfalls mit Hilfe rechnen kann.

In Vicuña wohnen wir im B&B Donde Rita, eine von einer aus Schwaben stämmigen Frau betriebene Pension. Nach dem Frühstück brechen wir auf. Zunächst zur Tankstelle am Ortsende.

250 Kilometer, dazu auf Schotterstrasse und über den Berg sind für die GS zu viel. Viel zu viel! Der Tankwart lässt uns im Abfall nach Behältern wühlen. Schnell ist eine leere Ölflasche mit Schraubverschluss gefunden. 4 Liter Reserve, dass wird reichen.

Hier sagen sie zu voll „completo“ und fragen immer dazu ob man Bar „efectivo“ oder mit Karte „tarjeta“ zu bezahlen gedenkt. Mit Karte ists egal was die Zapfsäule anzeigt. Bei Bar tanken sie eine runde Summe damit es beim herausgeben nicht lästig wird.

An der Zapfsäule verrichtet eine Jugendliche Dienst.

Sie steckt den Zapfhahn in den Tank und sobald es abklickt sagt sie in fragendem Ton „completo“?

Was sie meinte, dämmerte mir erst viel später.

Auf ansteigender Strasse gehts in flotter Fahrt ins Tal hinein.

Im Talgrund rinnt ein Bach. Wenn auch in der wüstenähnlichen Einöde sonst nichts wächst, flankieren angelegte Weinberge beide Talseiten. An einem, nahe der Strasse hängen schöne, gelbe Trauben. Ein Mann ist hinter dem Zaun zu sehen.

Wir halten an und bitten um eine Kostprobe. Bereitwillig übergibt er uns je eine Traube.

Genau die richtige Reife für den Verzehr. Prima!

Immer weiter ins Tal hinein und stetig höher hinauf.

Die chilenische Grenzstelle fertigt uns rasch ab.

Dahinter geht das 2spurige Asfaltband in eine manchmal schmale Schotterpiste über. 3000 Meter Höhe, 3500.

Durch die gewonnene Höhe bläht sich der Ölbehälter mit dem Reservebenzin immer bedrohlicher. Seit dem Tanken sind 100 Kilometer um. Am Besten wir halten kurz an und füllen den ein, der sollte jetzt knapp Platz haben. Die 4 Liter verschwinden im Tank und der wird nicht annähernd voll.

Der fragende Ton beim „completo“…

Beim betanken eines Autos ists egal wie hoch der Treibstoff im Füllstutzen steht. Bei einem Motorrad gehts direkt in den Tank. Wenn der Zapfhahn fast 15 cm in den Tank ragt und nicht angehoben wird, fehlen 5 Liter auf voll. Und wenn dann die Tussi bei der ersten ihr bequemen geraden Summe abstellt, dann bleibts bei 5 fehlenden Litern. Fünf Liter bei einem Fassungsvermögen von 20 bedeutet Dreiviertelvoll.

Werden abwärts soweit möglich im Leerlauf fahren müssen.

Der Wind blässt hier heroben ganz schön stramm. Schneefelder kommen in Sicht. Nur mehr 10 Grad. Noch 50 Kilometer bis zum Pass. Wo vom geschmolzenen Schnee etwas Wasser herabrinnt, sind auf kargen, grünen Flecken manchmal Ziegen zu sehen. An einer Koppel gibts „queso de cabra“ zu kaufen.

Die Strasse ist immer problemlos befahrbar. Manchmal kommen Motorradfahrer entgegen oder ein Auto. Wenn man an einer schmalen Passage auf ein Auto trifft, muss einer warten um den anderen vorbeizulassen.

Grandiose Landschaft. Immer wieder bleiben wir stehen ein Foto zu machen. In vielen Farben schimmernde Gesteinsschichten, ein See der je nach Blickrichtung eine andere Farbe annimmt.

4000 Meter. Langsam wirds ernst. Ich vertrage die Höhe nicht. Roswitha macht sie nichts aus.

Im Rückspiegel sehe ich ein Auto hinter uns. Der ist eh schneller, den lasse ich vorbei. Kaum ist er vorne, fährt er wieder langsamer und wir in seiner Staubfahne.

Atemnot und Staub, das geht schon gar nicht. Panik kriecht vom Bauch herauf. Jetzt bleibe ich mal stehen und lasse den ziehen. Prompt stirbt der Motor der BMW ab. Auf über 4000 Meter geht auch der Maschine spürbar die Luft aus.

Sobald sich der Staub gelegt hat, fahren wir wieder weiter und diesmal achte ich darauf, dass mir keiner mehr vorfährt. 4500 Meter. Solange ich abgelenkt bin, atme ich ganz ruhig. Erst wenn mir die Höhe wieder in den Sinn kommt, kommt auch die Panik.

Wenn wir nur endlich oben wären. Eine langgezogene Kurve und jetzt die Passhöhe.

Die Schlider die die Staatsgrenze anzeigen, eine Höhenangabe – 4753 Meter auf dem einen Täfelchen, 4780 auf dem anderen.

Wir sitzen ab und schauen uns um, machen Fotos.

Gleissendes Sonnenlicht wechselt sich mit kurzen Momenten Schatten ab sobald schnellziehende Wölkchen die Sonne verdecken. Von Angst oder gar Panik ist jetzt nichts mehr zu spüren. Im Bewusstsein jederzeit hinunter und damit abwärts fahren zu können, verschwindet auch die Angst. Kein Problem mehr. Nur der Wind, nein ein Brausen und die Kälte vertreiben uns schnell wieder von da oben.

Nur einmal waren wir mit einem Motorrad höher oben. Über den höchsten befahrbaren Pass der Welt, dem Kardung-La in Ladakh. 5360 Meter.
Die argentinische Seite hinunter, ist die Strasse etwas schwieriger zu fahren. Der Schotter nicht so fest angedrückt. Auch zu zweit auf dem Motorrad nicht wirklich ein Problem. Da bei Regen im schotterigen Bereich immer mal wieder was rutscht, sind Bagger ständig am bauen.
So kommt es auch, dass es stellenweise über hunderte von Metern mehrere Trassen gibt. Die gerade am Besten zu befahren geht, muss man selbst herausfinden.
40 Kilometer bis wir wieder auf Asfalt sind.
Auf dieser Seite des Passes reicht die Vegetation höher herauf. An einer Grasfläche nahe am Bach verzehren wir den mitgebrachten Käse und vor Tagen in der Gepäckbox vergessenes, inzwischen steinhartes Brot. War 2000 Meter weiter oben die Temperatur unter Null gesunken, ist es hier schon wieder recht warm. Nirgends Schatten. So hälts uns auch hier nicht lange und wir fahren weiter ins Tal hinab und in die hitzeflimmernde Ebene hinaus.
Die argentinische Grenzkontrolle, eine dringend erwartete Tankstelle, ein Kaffee mit den Medialuna genannten Hörnchen dazu – Zufriedenheit macht sich breit!
Posted in Kommt mit, Südamerika
Tagged Anden, Höhe, Kondor, Lamas, Panik, Schneefelder, Schotterstrasse, Wolkenfetzen
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Comments (3)

  • Egon 7. März 2019 at 14:42

    Hallo Alex u Roswitha schon seit den letztem Jahr verfolge ich eure super tollen aufzeichnungen
    wirklich toll großen respekt meine längste reise bis jetz zum nord Cap(r1200gs) in 19 Tagen nigs gegen eure reise.
    Vermutlich wollt ihr am 1 Mai wieder zu hause sein möchte euch persönlich mahl treffe wohne ganz in eurer nähe
    Eine Gute Zeit Euch Zwei

  • Doris 31. Januar 2019 at 7:36

    Hallo Roswitha hallo Alexander, lese gerade euern Bericht, super schöne Reise , genießt dieses einmalige Abenteuer, bei uns hat es heute geschneit, habt ihr eine e-mail Adresse möchte euch ein Foto senden! Alles Liebe Doris

  • Gianfranco 23. Januar 2019 at 9:30

    Hallo Alex und Roswitta, unser höchster Respekt , ich habe schon bei 3500 mh Atemnot. Bezüglich unserer geplanten Reise (die gesamte Küste von Europa mit Wohnmobile mit Start im April 2019) da komme ich mir vor wie ein Schulkind, wenn ich Eure Reise verfolge. Wir verfolgen Eure Reise sehr interesiert und wir lernen von EUCH sehr viel bezüglich der Planung und der Tips. Es hat mich sehr gefreut und überrescht Dich Alex im Dezember in Brixen zu treffen.
    Ihr seit unsere absoluten Vorbilder, alles Gute und Glück für die weitere Reise.

    Gianfranco und Giovanna Capaldo

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