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8. Oktober 201828. April 2022

Australien – der Westen

…zu Gast bei einem alten Bekannten

Kurt, der ausgewanderte Jahrgangskollege, empfängt uns mit einem Glas Rotwein: „G’day Brixener. Das ist ein Shiraz, gleich hier aus der Region. Passt gut zum BBQ, das ich für euch vorbereitet habe.“

Wie eigentlich alle Australier, die die Möglichkeit haben, hat Kurt einen Gasgrill auf der Terrasse seines Hauses stehen.   Denn fast nichts lieben die Leute hier so sehr wie ihr „Barbie“. Daneben sein Pizzaofen mit aus dem Pfunderertal mitgebrachtem Grünschiefer ausgekleidet.

Den Supermarkt steuern wir am nächsten Tag trotzdem an. Denn da lernt man am schnellsten, wie ein Land so tickt.   Einen „Coles“ gibt es fast überall, das Angebot dort ist auch mit mitteleuropäischen Augen gesehen, riesengroß.

Für alle hier lebenden Ethnien etwas dabei.

Bier und Wein gehören nicht zum Sortiment. Beides gibt es nicht im Supermarkt, sondern nur in speziellen Liquor-Stores.

 

…essen und trinken
Unser „Grundkurs Australien für Anfänger“ läuft unterdessen weiter – mit dem Kapitel Gastronomie. “Hier wird nur in richtigen Restaurants am Tisch bestellt. Sonst musst du oft am Tresen ordern und gleich bezahlen. Dann bekommst du eine Nummer und suchst dir einen Platz,” erklärt uns Kurt.
Höhere Gastronomie ist in Australien nicht verbreitet. Sie geben sich mit fish&chips, frittierten Hühnerteilen und irgendwelchen Burgern zufrieden. Selbst zu hochwertigen Steaks oder Lobster gibts nur Pommes mit Ketchup und Majo. Frischen Fisch gibts auch an der Küste sogut wie nirgends.

Wenn etwas wirklich Gutes zum Essen willst, muß ein besseres, von Ausländern betriebenes Restaurant aufgesucht werden.

Es gibt auch einige Restaurants ohne Alkohollizenz, bei denen steht draußen „BYO“ dran, was „bring your own“ heißt und bedeutet, dass man seinen Wein selbst mitbringen darf.

Das Nachtleben konzentriert sich vor allem aufs Wochenende, werktags werden vielerorts schon früh „die Bürgersteige hochgeklappt“. Und auch sonst muss man sich zeitlich etwas umgewöhnen: Shops in Perths City schließen spätestens 17.30 Uhr, Büros, Banken und Sehenswürdigkeiten oft schon früher. Mit den Surfbrettern kommen die, die bis dahin dort gearbeitet haben, an den Strand gelaufen.

…ein gar nicht kleiner Kontinent
Von einem Bekannten Kurts, haben wir eine BMW-GS zu leihen bekommen. Danke Felix! Mit der wollen wir mal die Westküste hinauf und uns entlang des Weges umsehen.
Wenn man Australien auf Landkarten betrachtet, erscheint es nicht recht groß. Erst als wir mit dem Motorrad, auf unserer Runde in Westaustralien, 4200 Kilometer zurückgelegt hatten, kam mir der Gedanken dass da etwas nicht stimmen kann. Dem Strich auf dem Plan in unserem Blog, sieht man die 4200 Kilometer nicht an. Um besser zu verstehen wie gross Australien ist, habe ich mal gegoogelt und die maßstabgetreu übereinander kopierten Erdteile gefunden.
Alleine der Bundsstaat Westaustralien ist sechs mal so groß wie Deutschland. Trotzdem leben hier nur 2,3 Millionen Einwohner.
Die Hälfte von denen im Großraum Perth, zu dem auch die Hafenstadt Fremantle und Vororte wie das hübsche Cottesloe gehören.
Ansonsten sind nur noch einige der Küstenstreifen nennenswert besiedelt. Dort finden Urlauber lebhafte Küstenorte genauso wie wildromantische Buchten, die man kilometerlang für sich alleine hat.
…es gibt viel zu sehen und zu erleben

Während in Perth längst moderne Großstadtarchitektur das Bild prägt, ist ein paar Kilometer flussaufwärts in der kleinen und ebenso alten Stadt Guildford die Zeit ein Stück weit stehen geblieben – hier und in Fremantle stammen noch ganze Häuserreihen aus der Kolonialzeit.

Andere Highlights sind die „Pinnacles“ genannten Kalksteinsäulen, die Lobster-Stadt Geraldton, die Pink-Lagune, Kalbarri, Monkey Mia in der Shark-Bay, Carnarvon mit dem Raumfahrtmuseum und Exmouth als Basisstation für die Erkundung des etwa 260 Kilometer langen Ningaloo Reefs, zumal man auch Walhaie beobachten kann. Wer es sich zutraut kann hier auch mit Delfinen und Walen schwimmen oder auch nur staunend den Surfern beim Wellenreiten zusehen.

Eine Ausnahme bilden im Landesinnern die paar kleinen Orte, die sich um die Erzabbaugebiete gebildet haben. Bei Tom Price findet sich die größte Mine der Welt. Von mehreren Seiten her wird im Tagebau Erz geschürft. In Newman wird es auf Eisenbahnzüge verladen. Hier wird der Weltrekord für den längsten Zug der Welt gehalten. 660 Wagen – 7,2 Kilometer.

Auch was im Ort “Paynes-Find-Gold” aus dem Boden gesiebt wird, ist leicht zu erraten.
…nach Exmouth und zurück
Die fast schon unheimliche Weite des Landes und seine Abgeschiedenheit haben Konsequenzen für die Reiseplanung. Gewaltige Entfernungen sind zu bewältigen, wenn man zu Lande unterwegs ist. Drei mal ist uns das Benzin ausgegangen, weil die Entfernung zwischen den Tankstellen grösser war, als die Reichweite einer Tankfüllung. Das erste mal unvorbereitet, sodass wir auf die Hilfe von anderen Reisenden angewiesen waren, um zu einer Tankstelle zu gelangen.

Durch die mehrstündige Verzögerung haben wir keinen Ort mehr erreicht, wo es eine Unterkunft gegeben hätte. Im Finstern hier zu fahren, ist wegen der vielen freilaufenden Wild- und Farmtiere nicht ratsam. Mit dem Motorrad schon gar nicht.

Totgefahrene Kängurus, Kühe und auch Pferde säumen zu Hunderten die Strasse.

Jedenfalls beschliessen wir, es anderen Reisenden gleichzutun und die Nacht auf einem Rastplatz zu verbringen.

Outback, Vollmond, Lagerfeuerchen – hätte romantisch werden können. Aber leider kalt, saukalt! Wenig geschlafen die Nacht.

Im zentralen Outback sinkt das Thermometer in der Nacht auf weniger als 10 Grad, am Tag steigt es über 40.

…Züge auf der Strasse
Eine weitere Bedrohung im Strassenverkehr sind die Road-Trains. Sattelschlepper mit mehreren Anhängern. Vorne mit Rammbock versehen. Solche verkehren jede Menge. Die sind schon bei Tageslicht unangenehme Verkehrsteilnehmer. Wenn einer entgegenkommt, beutelt einen der Fahrtwind auf dem Motorrad herum. Wenn er langsam fährt, ist er länger zum Überholen als 10 hintereinander fahrende Autos. Zusätzlich schlingert die ganze Fuhre bedrohlich hin und her. Meistens fahren die aber exakt die zugelassene Geschwindigkeit. Wenn 99 fährst und so einer kommt hinten nach, betätigt er sein Schiffshorn, bis entweder auf 100 beschleunigst oder ihn vorbeiläßt. Wenn der kurz blinzelt und das Motorrad für eine Kuh hält…
…kleine Plagegeisterchen
Ganz lästig, ja eine Plage, die Fliegen. Nicht irgendwelche, die Buschfliegen! Dieses Viech ist die vermutlich nervigste Fliege auf Erden! Sie ernährt sich von Körperflüssigkeiten und steuert daher immer den Kopf an. Sie setzt sich zu gern in Ohren, Nasen und Augen. Es scheint zudem in der Natur der Buschfliege zu liegen, nie aufzugeben. Man kann sie verscheuchen so sehr man möchte: sie kommt zurück. Und meistens bringt sie noch Freunde mit. Hat man sie einmal am Hals, wird man sie für lange Zeit nicht wieder los.

 

…mit der Traumzeit gehts zuende
Als die ersten Einwanderer kamen, war das Land keineswegs menschenleer. Schon seit mehr als 40.000 Jahren lebten hier Ureinwohner. Nach anfänglicher Koexistenz wurden die Aborigines von den Weißen zunehmend unterdrückt und aus den fruchtbaren Landesteilen verdrängt. Noch vor 50 Jahren waren Gruppen von ihnen im Outback anzutreffen. Dort gibts inzwischen keinen Einzigen mehr.
Ihre Welt, mit ihrer Ordnung, ist untergegangen – in der unseren finden sie sich nicht zurecht.
Heute zählen nur noch 3,8 Prozent der Bevölkerung Westaustraliens zu dieser Gruppe. Den meisten von ihnen gelingt es nicht in der neuen Zeit Fuß zu fassen.
Orientierungslosigkeit, Alkohol, Gewalt, desolate Familien.

 

…Hai-Alarm per Hubschrauber
Wer baden geht, darf Wellen und Unterströmungen (rip currents) nicht unterschätzen. Manchmal bewachen Lifeguards geeignete Abschnitte und fordern Badegäste auf, „between the flags“, also zwischen den rot-gelben Flaggen, zu bleiben.
Das Schwimmen an bewachten Stränden hat auch den Vorteil, dass man rechtzeitig gewarnt wird, falls tatsächlich mal ein Hai auftaucht. Täglich patrouillieren an der Küste Hubschrauber und halten Ausschau nach den grauen Riesen.

 

Danke Kurt und Katharina für eure Gastfreundschaft!
Wir haben uns sehr wohl gefühlt bei euch.
Posted in Australien, Kommt mit
Tagged Exmouth, Fremantle, Gold, Kalbarri, Monkey mia, Newman, Outback, Perth, Tom Price
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Comments (1)

  • eberhard otting 21. Oktober 2018 at 2:42

    Hallo Ihr Zwei – die Berichte werden ja immer interessanter – jetzt Australien und dann Argentinien…. super. Viel Freude bei der weiteren Tour.

    Ich werde im Januar in Santa Cruz / Bolivien sein. Ein Krankenhaus braucht meine Unterstützung.

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